Letzte Änderung: 28-05-2024

Regeln und Gesetze für einen Webshop in Deutschland

Niederländische Unternehmer gründen zunehmend einen Webshop in Deutschland. Neben den spannenden Marketingaktivitäten gibt es auch Gesetze und Vorschriften, die eingehalten werden müssen. So können Sie sogenannte "Abmahnungen" (hohe Bußgelder) vermeiden. Lesen Sie in diesem Artikel, was Sie dabei beachten müssen.

Probleme vermeiden und deutsches Recht befolgen

Es scheint offensichtlich: Wer sich an das deutsche Recht hält, vermeidet Probleme. Doch für viele Unternehmer erweist sich dies als kompliziert. Denn das deutsche Recht unterscheidet sich in einer Reihe von Punkten erheblich vom niederländischen Recht. Einige Beispiele sind:

  • In Ihrem deutschen Webshop sollten Sie die Preise mit oder ohne Mehrwertsteuer auf den Produktseiten transparent ausweisen. Auf Deutsch wird dies angezeigt durch: "inkl. MwSt." oder "exkl. MwSt.". In den Niederlanden ist es aber auch in Ordnung, wenn Sie dies nur im Warenkorb erwähnen.
  • Je nach Art des Produkts, das Sie verkaufen, können bestimmte Verpackungsvorschriften gelten. Konsultieren Sie dazu die Seite der RFO.
  • Die Rückgabebedingungen für Sendungen unter Ihrem Markennamen müssen auf jeder Verkaufsplattform (z.B. Ebay oder Amazon) gleich sein, sonst riskieren Sie hohe Bußgelder. Es gibt Anwaltskanzleien, die ständig nach Anbietern suchen, bei denen dies nicht der Fall ist.

Zugänglichkeit von Rechtsdokumenten

Die Vorschriften für Online-Shops werden weitgehend von der Europäischen Union festgelegt, so dass viele Regeln in den Niederlanden und in Deutschland ähnlich sind. Zum Beispiel ist in beiden Ländern eine Cookie-Erklärung vorgeschrieben. Außerdem müssen die Besucher dieser Erklärung aktiv zustimmen, bevor Sie Cookies auf ihren Geräten platzieren können.

Die Zugänglichkeit rechtlicher Informationen ist in Deutschland ein sehr wichtiger Faktor, ebenso wie der Schutz der Privatsphäre der Verbraucher. Die wichtigsten rechtlichen Dokumente sind im Telemediengesetz beschrieben. Dazu gehört auch, welche Informationen Websites und Online-Shops in Deutschland zur Verfügung stellen müssen. Ein nützlicher Tipp ist, solche Dokumente mit einem Link in der Fußzeile zu erwähnen. Beachten Sie dabei die folgenden Hinweise:

  • Die Informationen (und Seiten) sollten leicht zugänglich und für jedermann zugänglich sein (also vorzugsweise keine PDF-Dateien)
  • Alle obligatorischen Dokumente müssen eine eigene Seite im Webshop haben

Sie MÜSSEN diese rechtlichen Dokumente haben

Neben der Zugänglichkeit dieser Unterlagen ist es natürlich auch nützlich zu wissen, was genau Sie brauchen. Deshalb haben wir sie hier für Sie aufgelistet:

  • Eine Cookie-Meldung als Pop-up-Fenster, also nicht in einer Fußzeile versteckt. Die Verbraucher müssen der Datenverarbeitung in einem Webshop bewusst zustimmen.
  • Auf deutschen Websites und Webshops ist im Gegensatz zu den Niederlanden ein Impressum vorgeschrieben. Dieses Dokument muss Ihre Adresse, Kontaktdaten, Handelskammernummer und Steuernummer enthalten.
  • Ein Haftungsausschluss ist nicht zwingend erforderlich, wird aber empfohlen, insbesondere wenn Sie Links zu anderen Websites verwenden oder Ihre Website mit einem Urheberrecht versehen wollen.
  • Wie in den Niederlanden ist auch in Deutschland eine Datenschutzerklärung vorgeschrieben. In dieser Erklärung muss unter anderem angegeben werden, welche personenbezogenen Daten Sie sammeln, wie lange Sie sie aufbewahren, wie Personen ihre Daten löschen lassen können und welche Cookies Sie verwenden.
  • Allgemeine Geschäftsbedingungen (AGB) sind sowohl in den Niederlanden als auch in Deutschland obligatorisch und regeln Dinge wie Rückgaberecht, Preise, Lieferung und Zahlungsmodalitäten. Obwohl sie inhaltlich ähnlich sind, unterscheiden sie sich aufgrund der nationalen Gesetze im Detail erheblich.

Keine Lust auf hohe Geldstrafen?

"Abmahnungen sind juristische Warnungen, die ein erhebliches Risiko für Rechtsstreitigkeiten darstellen. Der Grund? Ihr Unternehmen entspricht nicht dem deutschen Recht. Das kann Sie schnell 50.000 € oder mehr kosten, selbst wenn Sie nur eine einfache Seite mit Informationen über Ihr Unternehmen vergessen haben.

Sie denken wahrscheinlich, dass es nicht so schnell gehen wird, aber in Deutschland sind die Regeln viel strenger als in den Niederlanden. Während man in den Niederlanden in der Regel nur die wichtigsten rechtlichen Dokumente in Ordnung haben muss, gibt es in Deutschland eine ausgeprägte Abmahnkultur. Anwaltskanzleien suchen aktiv im Internet nach Unternehmen, die sich nicht an die gesetzlichen Vorgaben halten oder Fehler auf ihren Pflichtseiten machen. Diese Unternehmen können dann sofort abgemahnt werden.

Was ist im Falle einer Mahnung zu tun?

Haben Sie schon eine Mahnung auf der Fußmatte? Kein Grund zur Panik. Wenn Sie eine Mahnung erhalten, bekommen Sie oft sofort eine "Unterlassungserklärung". Das ist ein Vorschlag, bestimmte Aktivitäten einzustellen und ein Bußgeld zu zahlen. Unterschreiben Sie diese nicht blindlings, denn auch diese Unternehmen handeln nicht immer gesetzeskonform.Wenden Sie sich so bald wie möglich an einen deutschen Rechtsanwalt. Dies können Sie zum Beispiel über die Deutsch-Niederländische Handelskammer oder Trusted Shops Abmahnschutz tun. Dies sind unabhängige Organisationen, die Ihnen weiterhelfen können.

Nutzen Sie das Know-how unserer einheimischen Spezialisten

Nachdem Sie diesen Artikel gelesen haben, haben Sie bereits eine ziemlich gute Vorstellung davon, was Sie beachten müssen. Wir helfen Ihnen gerne auf Ihrem Weg, damit Ihr Webshop den deutschen Gesetzen und Vorschriften entspricht. Unsere deutschen Spezialisten liefern strategische Einsichten und setzen diese in die Tat um, was uns zum idealen Partner in allen Phasen des Webshop-Wachstums macht. Ob es um die Einhaltung von Vorschriften geht oder darum, Ihren Webshop im Ausland sichtbar zu machen.

Roel

Brauchen Sie Hilfe bei Ihrem
deutschen Webshop?

Ich bin Roel, der Gründer von Tomahawk. Ich helfe Ihnen gerne von unserem Büro in Nijmegen aus.